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Bild drei Studierende mit Fahrrad

Lehramt studieren - die wichtigsten Infos und Grundlagen

Du arbeitest gerne mit Kindern und Jugendlichen, gibst dein Wissen gerne weiter und kannst gut mit Stress umgehen?
Dann könnte die Entscheidung für ein Lehramtsstudium genau das richtige für dich sein!

Egal ob du dich schon entschieden hast, oder noch am Überlegen bist, hier findest du die wichtigsten Infos rund um die Grundlagen des Lehramtsstudiums:

Fragen und Antworten rund ums Lehramtsstudium

Unser kleines FAQ zum Lehramtstudium soll dir die Antworten auf die grundlegenden Fragen zu deinem Studium geben.

Hast du noch andere Fragen, dir wir hier beantworten sollten? Dann schreib sie uns gerne per Mail an meinlehramt@vkb.de oder nutz unser Kontaktformular.

Fragen zu Voraussetzungen und Entscheidungen zum Lehramtsstudium

Um Lehramt zu studieren benötigst du in der Regel immer das Abitur (allg. Hochschulreife), außer an Berufsschulen, dort ist manchmal Fachhochschulreife oder eine abgeschlossen Berufsausbildung mit Berufserfahrung für den Start ins Studium ausreichend.

Manche Fächer haben einen Numerus Clausus (NC). Also einen bestimmten Notendurchschnitt, den du im Abitur haben musst, um dich auf diesen Studienplatz bewerben zu können.

Wenn du dich auf zwei (oder mehr) Fächer bewirbst, achte darauf, dass du für beide die Chance auf Zulassung hast. Je beliebter das Fach ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass eine Zulassungsbeschränkung in Form eines NC besteht.

Je nach Fach kann es (zusätzlich zum NC) auch Eignungsprüfung (Sport, Musik und Kunst) geben.

Wenn du Lehramt studieren möchtest, stehen für dich mehrere Entscheidungen an, die unter anderem einen Einfluss darauf haben, wie lange dein Studium dauert und wie dein Studium aufgebaut ist:

  • In welcher Schulform möchtest du unterrichten? (Grundschule, Haupt-/Realschule, Gymnasium, Förderschule/Sonderpädagogik oder Berufsschule?)
  • Welche Fächer möchtest du unterrichten? (Beachte, dass nicht alle Fächer miteinander kombinierbar sind / es Pflichtfächer gibt)
  • In welchem Bundesland möchtest du dein Studium / dein späteres Referendariat durchführen? (wenn du im Studium/zum Ref wechseln willst, schau rechtzeitig, ob das neue Bundesland deine Studienleistung / Abschluss anerkennt)
  • In welcher Stadt möchtest du studieren? (Und gibt es dort deine gewünschte Fächerkombi an?)

Je nach Bundesland findet das Lehramtsstudium an Universitäten, Hochschulen (z.B. Kunst- und Sporthochschulen) oder pädagogischen Hochschulen (Baden-Württemberg) statt.

Nicht alle Standorte / Institute bieten alle Schularten oder Fächer (-kombinationen) an. Schau daher genau hin, ob du in deiner favorisierten Stadt auch wirklich deine Wunschkombi studieren kannst.

Ein Wechsel in ein anderes Bundesland während des Studiums ist möglich, allerdings meist schwierig, da oft nicht alle Studienleistungen anerkannt werden. Oder dein Schulfach oder deine Fächerkombinationen im anderen Bundesland nicht angeboten werden.

Falls du überlegst nach deinem Studium zum Referendariat in ein anderes Bundesland zu wechseln, ist dein Abschluss (Master / Staatsexamen) zwar deutschlandweit anerkannt, du solltest aber dennoch frühzeitig schauen, welche Voraussetzungen für den Vorbereitungsdienst das neue Bundesland stellt.

Es könnte auch sein, dass du nur in dem Bundesland ins Referendariat starten kannst, in dem du auch deinen Abschluss gemacht hast. Überlege dir also rechtzeitig, wo du später arbeiten möchtest.

Und wenn du genau wissen willst, welche Studienorte es je Bundesland gibt und welche Schularten du dort studieren kannst, dann schau in unseren Artikel Studienorte Lehramt rein.

Fragen rund um den Aufbau und die Inhalte des Lehramtsstudiums

Das Studium besteht aus:

  • Vorlesungen zu Erziehungswissenschaften
  • Vorlesungen zu den gewählten Fachwissenschaften
    (d.h. die Fächer, die du später unterrichten wirst)
  • Vorlesungen zur spezifischen Schulart-/Fachdidaktik
  • Schulpraktika
  • Bachelor-/Masterarbeit beziehungsweise 1. Staatsexamen

Es gibt leider keinen pauschalen Ablaufplan für das Lehramtsstudium, da je nach Bundesland, Uni, Schulform und Fach unterschiedliche Inhalte, Bausteine etc. anstehen.

Allgemein lässt sich aber sagen, dass dein Studium folgende Abschnitte umfasst:

  1. evtl. Vorabpraktikum in Schule vor Semesterstart
  2. Bachelorstudium / Grundstudium, evtl. mit weiteren Praktika
  3. Bachelorarbeit
  4. Masterstudium, evtl. mit weiteren Praktika
  5. Masterarbeit / 1. Staatsexamen (bis hierher sind es meistens 4-5 Jahre)
  6. Referendariat (12-24 Monate je nach Bundesland / Schulart)

Das Studium als solches ist in Deutschland vergleichsweise günstig. Je nach Bundesland und Universität fällt für dich ein Semesterbeitrag an (i.d.R. zwischen 150-350€). Oft sind darin auch schon Abgaben für den Asta (Allgemeiner Studierendenausschuss), Semesterticket und co erfasst.

Neben dem Semesterbeitrag, den Kosten für Bücher, Druck und weitere Ausgaben für dein Studium, kommen natürlich auch noch die Kosten für deine Wohnung, Lebensmittel, Fahrtkosten etc. auf dich zu.

Einiges an Infos zu den Lebenshaltungskosten und eine kostenlose Vorlage um deine Ausgaben zu tracken, findest du in unserem Artikel Finanzplanung im Studium.

Je nach Bundesland und gewählter Schulart studierst du in der Regel zwischen 4 (Grundschule) und 5 Jahren (Gymnasium), beziehungsweise zwischen 8 und 10 Semestern.

Studierst du im Bachelor/Master-System studierst du zunächst 3 Jahre/6 Semester im Bachelor of Education und dann nochmal 2 Jahre/4 Semester für den Master. Analog dauert ein Studium mit Abschluss erstes Staatsexamen je nach Schulart zwischen 4-5 Jahre.

Für einige Bundesländer oder Schularten ist zudem vor dem Studium oder in den ersten 3 Semestern ein  Orientierungspraktikum in einer Schule notwendig.

Nach deinem Abschluss (Master/Staatsexamen) geht es dann für 12-24 Monate (je nach Bundesland) ins Referendariat.

Auch wenn grundlegend die Schularten gleich (oder zumindest ähnlich) sind, gibt es in den Bundesländern andere Bezeichnungen.

Allgemein wird in Deutschland in diese fünf Schularten unterschieden:

  • Primarstufe / Grundschule (und Hauptschulen)
  • Sekundarstufe I / Haupt-/Mittel-/Realschule und Gesamtschule (mittlere Schulbildung / Klasse 5-9/10)
  • Sekundarstufe II / Gymnasium und Gesamtschule (obere Schulformen / Klasse 11-13)
  • Sonderschulen / Sonderpädagogik / Förderpädagogik / Rehabilitationspädagogik
  • Berufsschulen / Berufskollegs

Eine genaue Übersicht, welche Schularten du an welchem Standort in den Bundesländern studieren kannst, findest du in unseren Artikel Studienorte Lehramt.

Welche Fächer und Inhalte kannst du studieren?

Je nach Schulart (und Bundesland) hängen verschiedene Fächer maßgeblich zusammen. Hier eine kurze Übersicht der üblichen Fächerkombinationen nach Schulart:

Grundschule:

  • Studium von 2 Fächern (mehr sind möglich)
  • Meist sind Mathe und Deutsch Pflicht / müssen von allen gewählt werden.
    Ein drittes Fach kannst aus den folgenden Bereichen wählen:
    Kunst/Gestaltung, Englisch, Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften, Religion, Sport, …

Sek I / Haupt-/Gesamtschule:

  • Studium von 2 Fächern (mehr sind möglich)
  • Eines der folgenden Fächer muss meist gewählt werden:
    Englisch, Kunst, Mathe, Musik, Chemie, Deutsch, Physik
  • Ergänzend kann dann folgendes gewählt werden:
    Philosophie, zweite Fremdsprache, Geschickte, Religion, Biologie, Musik, Sozialwissenschaften, Sport, …

Sek II / Gymnasium:

  • Eines dieser Fächer muss gewählt werden:
    Deutsch, Chemie, Französisch, Englisch, Mathe, Informatik, Kunst, Musik, Technik, Spanisch
  • Entweder wird ein zweites aus der Muss-Liste gewählt, oder du wählst zwischen:
    Biologie, Philosophie, Geschichte, kath. Religionslehre, Sport, …

Sonderpädagogik

  • Studium von zwei Fächern und Studium eines Förderschwerpunkts:
    Z
    .B. emotionale Entwicklung, geistige Entwicklung, körperliche Entwicklung, Lernen, Sprache

Berufsschule:

  • Wahl der beruflichen Fachrichtung:
    Elektrotechnik,  Chemietechnik, Biotechnik, Nachrichtentechnik, Fertigungstechnik, Technische, Informatik, Energietechnik, Maschinenbautechnik, Wirtschaftswissenschaften, Pädagogik
  • Kombination der beruflichen Fachrichtung mit folgenden Fächern:
    Deutsch, Chemie, Biologie, Kunst, Französisch, Englisch, Spanisch, Wirtschaftslehre/Politik, Kunst, Mathematik, Sport, Physik, Religion ( Ev./Kath.), …

Wir haben dir hier nur die beliebtesten / am häufigsten angebotenen Fächer gelistet, es gibt aber je nach Bundesland, Schulart und Bedarf noch deutlich mehr.

Bsp. für Gymnasium in Bayern werden i.d.R. 2 Fächer vertieft studiert, wobei es 14 Hauptfächer mit je bis zu 14 möglichen Zweitfächern gibt (wenn dich das interessiert, gehts hier zur Seite des bayerischen Kultusministeriums).

Fragen rund um den Abschluss des Studiums, das Referendariat und die Zeit danach

In einigen Bundesländern (z.B Bayern, Mecklenburg-Vorpommern oder im Saarland) schließt du dein Lehramtsstudium mit dem Staatsexamen (Stex) ab. In anderen (z.B. Schleswig-Holstein, Niedersachsen oder Baden-Württemberg) erfolgt dein Studium als Bachelor-Masterstudium.

Egal ob Staatsexamen oder Master, beide Abschlüsse sind in allen Bundesländern anerkannt.  Ob deine Fächerkombination aber in einem anderen Bundesland gefragt ist, das musst du natürlich individuell abklären.

Falls du überlegst nach deinem Studium zum Referendariat in ein anderes Bundesland zu wechseln, solltest du frühzeitig schauen, welche Voraussetzungen für den Vorbereitungsdienst das neue Bundesland stellt. Beziehungsweise kann es durch die verschiedenen Schulformen und Lehramtsausbildungen der Bundesländer besser sein, dort Studium und Referendariat zu absolvieren, wo du später auch als Lehrkraft arbeiten möchtest. Beachte dies bei der Wahl deines Studienortes.

Deine Ausbildung zur Lehrkraft ist mit dem Studium noch nicht abgeschlossen. Nach deinem Abschluss geht es für dich für 12-24 Monate (abhängig vom Bundesland) ins Referendariat.

Das Ref bereitet dich auf deine praktische Arbeit als Lehrer:in vor und besteht aus

  • Hospitationsstunden und Lehrversuchen
  • Übernahme eigener Unterrichtsstunden
  • Übernahme eigener Klasse(n) (in Bayern Klassenleitung)
  • Hilfe durch Betreuungslehrkräfte
  • Seminaren in Schulrecht etc. (Studienseminare)

Am Ende des Referendariats steht dann das zweite Staatsexamen an. Danach bist du eine „richtige“ Lehrkraft.

Du willst mehr zum Referendariat wissen? Dann starte einfach bei unseren Artikel "Grundlagen Referendariat".

Dann bist du Lehrkraft. Das heißt du arbeitest mit jungen Menschen zusammen, bildest sie aus und begleitest sie auf ihrem Weg.

Zur Wissensvermittlung an deine Schüler:innen gehört dann natürlich die Konzeption von Unterrichtsmaterial, die Durchführung von Stunden, die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Du wirst Arbeitsblätter, Aufgaben, Arbeiten, Klausuren und Tests vorbereiten und korrigeren.

Für deine Schüler:innen bist du dabei eine wichtige Bezugsperson neben ihren Eltern. Und auch für die Eltern wirst du zur Bezugsperson – richtest Elternsprechtage und -abende aus, oder nimmst an ihnen teil.

Dein Gehalt wird je nach Bundesland und Schulart in der du eingesetzt wirst etwas variieren. Ebenso macht es einen Unterschied, ob du als verbeamtete oder angestellte Lehrkraft eingesetzt bist.

Ganz grob gesagt wird dein Gehalt als Lehrkraft irgendwo zwischen 3.800 bis 5.300€ im Monat liegen (brutto).

Du willst es genauer wissen, dann schau in unseren Artikel zum "Gehalt im Ref" (und darüber hinaus) rein.

Interessiert, wie ein Gehaltszettel für Referendar:innen aussieht, dann schau in unseren Artikel "Gehaltszettel Ref" rein.

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