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Tipps zum Classroom Management

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Classroom Management (auf deutsch: effektive Klassenführung) ist ein entscheidender Aspekt des Lehrerberufs, der oft unterschätzt wird. Es umfasst alle Maßnahmen, die du als Lehrkraft ergreifen kannst, um eine produktive, respektvolle und geordnete Lernumgebung zu schaffen.

Gerade für Referendar:innen und junge Lehrkräfte ist es besonders wichtig, effektive Strategien für das Classroom Management zu entwickeln, um deinenn Unterricht erfolgreich zu gestalten und das Lernen deiner Schüler:innen zu fördern.

Du hast davon noch nicht gehört oder brauchst Tipps für dein Classroom Management? Dann lies weiter!

Was ist Classroom Management?

Classroom Management bezieht sich auf die Techniken und Strategien, die Lehrkräfte einsetzen, um das Verhalten der Schüler:innen zu steuern, die Lernumgebung zu organisieren und den Unterrichtsfluss aufrechtzuerhalten.

Es umfasst Aspekte wie:

  • Regeln und Routinen:
    Durch Etablierung von klaren Verhaltensregeln und täglichen Routinen kannst du deinen Schüler:innen Struktur und Sicherheit bieten.
  • Organisation:
    Mit einer effektive Nutzung des Klassenraums und der Ressourcen unterstützt du das Lernen.
  • Verhaltensmanagement:
    Nutze einen zielgerichteten Umgang mit Störungen und Disziplinproblemen, um deinen Unterricht nicht zu unterbrechen.
  • Motivation:
    Förde die Schülerbeteiligung und Motivation durch positive Verstärkung und ansprechende Unterrichtsmethoden.

Warum ist Classroom Management wichtig?

Eine effektive Klassenführung bringt mehrere Vorteile für dich und deine Schüler:innen mit sich:

  1. Fördert eine positive Lernumgebung:
    Ein gut geführtes Klassenzimmer ermöglicht es deinen Schüler:innen, sich sicher und respektiert zu fühlen, was wiederum ihr Lernen fördert.
  2. Maximiert die Lernzeit:
    Durch effektives Classroom Management minimierst du Unterrichtsstörungen, sodass mehr Zeit für das eigentliche Lernen bleibt.
  3. Unterstützt die Schülerentwicklung:
    Klare Regeln und Erwartungen helfen deinen Schüler:innen, Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und soziale Kompetenzen zu entwickeln.
  4. Reduziert Stress für dich als Lehrkraft:
    Ein gut organisiertes Klassenzimmer reduziert Stress und Überforderung für dich, da du weniger Zeit mit Disziplinproblemen verbringen musst.

Effektive Klassenführung nach Kounin: Strategien und Beispiele

Einer der einflussreichsten Theoretiker im Gebiet des Classroom Managements ist Jacob Kounin. Seine Forschung hat gezeigt, dass bestimmte Lehrerstrategien entscheidend für eine erfolgreiche Klassenführung sind.

Bevor wir also an die Tipps zum effektiven Classroom Management gehen, wollen wir dir seine fünf zentralen Prinzipien bzw. Techniken mit Beispielen für die Umsetzung vorstellen.

  1. Allgegenwärtigkeit (Withitness)
    Kounin beschreibt „Allgegenwärtigkeit“ als die Fähigkeit einer Lehrkraft, stets über alles, was in der Klasse vor sich geht, informiert zu sein. Lehrer:innen, die diese Fähigkeit besitzen, erkennen und reagieren sofort auf Störungen, bevor sie eskalieren.

    Beispiel:
    Du achtest auf alle Schüler:innen und bemerkst frühzeitig, wenn sich jemand ablenken lässt oder andere stört. Durch nonverbale Hinweise wie Augenkontakt oder eine Bewegung signalisierst du, dass du die Situation im Blick hast und greifst rechtzeitig ein.

  2. Überlappung (Overlapping)
    Überlappung bedeutet, dass Lehrer:innen in der Lage sind, mehrere Dinge gleichzeitig zu bewältigen, ohne den Unterrichtsfluss zu unterbrechen.

    Beispiel:
    Während du einer Gruppe bei einer Aufgabe hilfst, behältst gleichzeitig die anderen Schüler:innen im Auge und bist bereit, auf Fragen oder Probleme sofort zu reagieren, ohne die laufende Unterstützung zu unterbrechen.

  3. Reibungslosigkeit und Schwung (Momentum und Smoothness)
    Kounin betont, dass Lehrkräfte eine Vielzahl von Aktivitäten initiieren, beobachten und aufrechterhalten müssen, um einen flüssigen Unterrichtsverlauf zu gewährleisten. Besonders in Übergangsphasen ist es wichtig, dass Schüler:innen kontinuierlich mit den Lerninhalten beschäftigt bleiben.

    Beispiel:
    Du planst den Unterricht so, dass Materialien und Anweisungen klar und sofort verfügbar sind, um Unterbrechungen zu vermeiden. Übergänge zwischen Aktivitäten sind gut strukturiert und fließend, sodass Schüler:innen ohne Verzögerungen oder Ablenkungen von einer Aufgabe zur nächsten übergehen können.

  4. Gruppenmobilisierung (Group Alerting)
    Gruppenmobilisierung bezieht sich auf die Fähigkeit der Lehrkraft, die Klasse als Ganzes zu fokussieren und die einzelnen Schüler aktiv zu beteiligen. Techniken zur Gruppenmobilisierung umfassen das Erzeugen von Spannung vor dem Aufrufen eines Schülers und das häufige Aufrufen verschiedener Schüler:innen.

    Beispiel:
    Du stellst regelmäßig Fragen an die ganze Klasse und nutzt verschiedene Methoden, um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen aufmerksam und bereit sind zu antworten. Dadurch bleibt die gesamte Klasse engagiert und beteiligt.

  5. Abwechslung und Herausforderung
    Diese Dimension der Klassenführung betrifft die Gestaltung der Lernaktivitäten so, dass sie abwechslungsreich und herausfordernd sind. Dies soll die Schüler:innen dazu anregen, sich konzentriert und aktiv mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen.

    Beispiel:

    Du gestaltest den Unterricht mit vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben, die die Schüler sowohl intellektuell fordern als auch motivieren. Durch die Kombination verschiedener Unterrichtsmethoden und Aufgabenarten wird Langeweile vermieden und die Aufmerksamkeit der Schüler:innen bleibt hoch.

Tipps für effektives Classroom Management

Hier sind sechs allgemeine Tipps für ein besseres Classroom Management:

1. Klare Regeln und Erwartungen
Regeln gemeinsam erarbeiten: Beziehe deine Klasse in die Erstellung von Klassenregeln ein, um deren Akzeptanz und Einhaltung zu fördern.
Konsistenz wahren: Setze die Regeln konsequent durch und sei dabei fair und transparent.

2. Routinen etablieren
Tägliche Abläufe: Entwickle feste Routinen für den Beginn und das Ende der Stunde sowie für Übergänge zwischen Aktivitäten.
Visualisierungen nutzen: Verwende visuelle Hilfsmittel wie Plakate oder Diagramme, um Routinen und Abläufe zu verdeutlichen.

3. Positive Verstärkung
Lob und Anerkennung: Nutze Lob, um positives Verhalten zu verstärken und die Motivation deiner Schüler:innen zu steigern.
Belohnungssysteme: Implementiere Belohnungssysteme, um das Engagement der Schüler:innen zu fördern.

4. Proaktive Konfliktlösung
Frühzeitiges Eingreifen: Erkenne potenzielle Konflikte frühzeitig und greif ein, bevor sie eskalieren.
Kommunikation fördern: Ermutige die Schüler:innen, offen über Probleme zu sprechen und Konflikte konstruktiv zu lösen.

5. Klassenraumgestaltung
Effiziente Raumaufteilung: Organisiere den Klassenraum so, dass er das Lernen unterstützt und Ablenkungen minimiert.
Flexibilität: Gestalte den Raum flexibel, um verschiedene Unterrichtsformen und -methoden zu ermöglichen.

6. Selbstreflexion
Regelmäßige Reflexion: Überprüfe regelmäßig deine Classroom-Management-Strategien und passe diese bei Bedarf an.
Feedback einholen: Bitte Kolleg:innen oder Mentor:innen um Feedback, um deine Fähigkeiten im Classroom Management zu verbessern.

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