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Tipps zur Klassenzimmergestaltung

Während des Referendariats, spätestens mit dem Start ins „richtige“ Lehrkräfteleben, kommt auch oft das erste eigene Klassenzimmer. Das ist nicht nur super aufregend, sondern meistens auch ziemlich kahl.

Bei der Klassenzimmergestaltung geht es nicht darum, nur Stühle umzustellen, sondern vielmehr darum, den Klassenraum zielgerichtet umzugestalten. Das kannst du mit diesen Ideen und Tipps tun:

Warum überhaupt das Klassenzimmer gestalten?

Es kostet Zeit, ist ein weiteres To-Do auf der viel zu langen Liste zum Schuljahresstart und man muss erst mal Geld dafür auslegen. Warum solltest du also überhaupt das Klassenzimmer gestalten? Vor allem, wenn man in der Sekundarstufe nicht zum Großteil im eigenen Klassenraum unterrichtet?

Ein schön gestaltetes Klassenzimmer hat jedoch einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Motivation der Schüler:innen und die Arbeitsatmosphäre. 

Die Art und Weise, wie ein Klassenzimmer eingerichtet ist, kann sich also darauf auswirken, wie gut die Schüler:innen lernen.

Vor allem in der Grundschule kann die Gestaltung deines Klassenraums große Auswirkungen haben, weil die Grundschüler:innen leichter zu beeinflussen sind.

Pflanzen verbessern das Raumklima

Pflanzen sind eine einfache und sehr effektive Möglichkeit eine lernfördernde Arbeitsumgebung zu schaffen. Sie sehen nicht nur schön aus und machen den Raum gemütlich, sie wirken auch entspannend und stressreduzierend.

Außerdem können sie einen wesentlichen Beitrag zur Schalldämmung beitragen und so die Raumakustik verbessern. Sie beeinflussen zudem die Luftqualität und Luftfeuchtigkeit positiv, was vor allem die Raumluft in den Wintermonaten angenehmer macht.

Ideal für ein Klassenzimmer sind pflegeleichte Zimmerpflanzen, die nicht giftig sind oder scharfkantige oder spitze Blätter mit Verletzungsgefahr haben, beispielsweise:
Bogenhanf, Drachenbaum, Efeutute, Ficus Benjamini, Geldbaum, Glücksfeder, Glückskastanie, Grünlilie, Monstera oder kleinere Topfpalmen

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Mit Farben die Stimmung heben

Farben machen einen Raum wohnlich und können Stimmungen und Reaktionen beeinflussen.

Trotzdem gilt: Weniger ist mehr! Zu viele Farben auf großer Fläche können dann beklemmend wirken und einen „erschlagen“. Überlege dir deshalb eine Farbpalette mit 3 Farben, die sich dann durch das gesamte Klassenzimmer ziehen. Davon sollte die Grundfarbe ein neutraler Farbton sein, wie ein helles beige oder grau. Dazu kommen dann zwei Akzentfarben, die wirklich auffallen können.

In der Farbpsychologie schreibt man diesen Farben folgende Wirkungen zu:

Gelb
(positiv, sonnig und heiter)

  • Wirkt gut:
    In kleinen Räumen, weil sie Räume größer erscheinen lässt
  • Fördert:
    Konzentraition, Lernbegeisterung, Kommunikation und Gedächtnis

Orange
(freundlich, gelöst, Wärme, Behaglichkeit)

  • Wirkt gut:
    in Nordzimmern oder Räumen mit wenig Sonne
  • Fördert:
    Kommunikation, soziale Interaktionen, Arbeitsfreude, Appetit (ideal für Küchen oder Räume, in denen gegessen wird)

Rot
(dymanisch, stimulierend)

  • Wirkt gut:
    Wenn es akzentuiert eingesetzt wird, keine zu intensiven Rottöne, lieber blasse und warme Rottöne
  • Fördert:
    Stoffwechsel und Durchblutung, Appetit

Blau
(Entspannung, Ruhe, Ausgeglichen)

  • Wirkt gut:
    in hellen Südzimmern, die schnell aufheizen, weil kühler Farbton ausgleichend wirkt oder „Orten der Ruhe“
  • Fördert:
    Entspannung, Stille, Ruhe

Grün
(Beruhigend, regenerierend, vitalisierend)

  • Wirkt gut:
    in allen Räumen, je nach Intensität des Grüntons aber nicht großflächig Einsetzen
  • Fördert:
    Kreativität, Harmonie, Ausgleich, Sicherheit, kann lärmdämpfend wirken

Mit Arbeitsbereichen Struktur schaffen

Je nach Größe des Klassenzimmers gibt es die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsbereiche einzurichten. Dadurch kannst du den unterschiedlichen Lernweisen der Schüler:innen entgegen kommen.

Diese Arbeitsbereiche könnten bspw. folgende sein:

  • Bibliothek mit abgetrennten Regalen und bequemen Stühlen, Sitzkissen oder SitzsäckenForschungszentrum mit digitalem Arbeitsplatz mit Computer oder Tablet
  • Gemeinsamer Bereich für Diskussionen mit der gesamten Klasse bspw. mit einem großen Teppich oder Tisch
  • Tische und Stühle für gemeinsames Arbeiten in Kleingruppen
  • Einzelarbeitsplätze mit Raumteilern, Regalen oder Pflanzen für ein abgeschirmtes und konzentriertes Arbeiten
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Anordnung der Tische im Raum

In vielen Schulen kommt man nicht nur mit den oben genannten Arbeitsbereichen aus und man benötigt die „klassischen“ Arbeitsplätze. Die wirkungsvollsten Tischanordnungen sind die, die auf Zusammenarbeit und Flexibilität ausgelegt sind. Um immer wieder gut umstellen zu können, gibt es schon Tische, die integrierte Rollen haben. Sonst kann man diese an die vorhandenen Tische befestigen, wenn man möchte.

Die eine richtige Art von Sitzordnung gibt es nicht, denn sie ist immer abhängig von den räumlichen Gegebenheiten, den Bedürfnissen der Schüler:innen, dem Unterrichtsstil der Lehrkraft und den Unterrichtsinhalten.

Alle Sitzordnungen haben Vor- und Nachteile und lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:

Frontale Sitzordnung
Die Tische sind in Reihen, Paaren oder Einzeln aufgestellt und frontal zur Tafel ausgerichtet.

  • Pro:
    ● 
    Die Schüler:innen quatschen weniger
    Alle sitzen mit dem Gesicht zur Tafel
    Alle können sich gut auf die Arbeit konzentieren
    Eignet sich gut für Klassenarbeiten
  • Contra:
    Es wird viel Platz benötigt
    Nicht optimal für kooperatives Arbeiten
    Gefahr, dass Paare sich abkapseln

U-Form / "Hufeisen"
Auch hier sind die Tische für einen Frontalunterricht ausgelegt, mit dem Vorteil, dass in der Mitte des Klassenzimmers Platz für einen Sitzkreis, Bewegungsspiele oder ein Lernkarussel gibt.

  • Pro:
    ● 
    Jede:r sitzt mit dem Gesicht zur Lehrkraft
    ●  Alle Schüler:innen können sich sehen.
    ●  Einfach zu den Sitzplätzen der Schüler:innen zu gelangen
  • Contra:
    ●  Benötigt viel Platz
    ●  Schwer für die Schüler:innen untereinander Material auszutauschen
    ●  Gruppenarbeiten sind schwierig umzusetzen.

Gruppentische
Können als Inseln kleinere Gruppentische mit bis zu 6 Schüler:innen oder als Tafeln, an die bis zu 12 Schüler:innen pasen, gestellt werden.

  • Pro:
    Platzsparend
    Austausch von Materialien ist einfach
    Gut für Gruppenarbeiten
  • Contra:
    Einige Schüler:innen sitzen mit dem Rücken zur Tafel
    Stimmung an Gruppentischen kann lebendig bis chaotisch werden

Weitere Variationen
Andere Möglichkeiten sind noch die E-Form, in der die U-Form mit Tischpaaren kombiniert wird. Auch eine Kreisform ist mit Tischen möglich.

  • Pro:
    Alle sitzen mit dem Gesicht zur Tafel / zu dir
    Du kommst einfach an die Plätze der Schüler:innen
  • Contra:
    Braucht viel Platz
    Erschwert den Austausch von Materialien
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Materialien für deine Schüler:innen

Zusätzlich zu den oben genannten Punkten gestalten natürlich die Materialien ein Klassenzimmer maßgeblich.

Das geht super mit Werken der Schüler:innen (bspw. Bilder, Plakate oder Lapbooks), verschiedene Unterrichtsmaterialien zur Unterstützung, Freiarbeit oder Differenzierung oder mit Tools aus dem Classroommanagement, wie ein Geburtstagskalender, Klassenregeln, oder eine Übersicht der Klassendienste.

Falls du Materialien in einem Online-Shop bestellen willst, schau in unseren Artikel Rabatte für Referenar:innen und Lehrkräfte rein. Dort haben wir dir für viele Verlage und Shops verfügbare Rabatte aufgeführt.

Und als Abonennt:in unseres Newsletters gibt es regelmäßig weitere exklusive Rabatte für dich.

Wer soll das bezahlen?

All das ist nicht nur mit einem Zeitaufwand, sondern auch mit finanziellen Ausgaben verbunden. Daher stellt sich schnell die Frage: Wie finanziert man Besten ein Klassenzimmer?

Für die Grundausstattung mit Lehrkräftepult, Stühle, Tische für die Schüler:innen, Schränke/Regale, Pinnwände, Mülleimer, Vorhänge/Rolladen und Tafel ist die Schule zuständig. So gut wie immer ist dein Klassenzimmer auch schon damit ausgestattet. Bei Neuanschaffungen kannst du deine Wünsche für bspw. Tische mit Rollen an die Schulleitung weitergeben.

Möchtest du darüber hinaus etwas verändern, dann kannst du bei deiner Schulleitung nach einem Budget dafür fragen. In welcher Höhe das liegt, ist von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. Gibt es kein oder ein zu niedriges Budget, dann kannst du dir die Kosten mit einer Steuererklärung zurückholen, denn als Lehrkraft kannst du sämtliche Ausgaben für Gegenstände bzw. Arbeitsmittel, die du für berufliche Zwecke tätigst und nicht vom Arbeitgeber (also Schulleitung oder Sachaufwandsträger) ersetzt werden, als Werbungskosten angeben. Dazu zählen bspw. Beschriftungsmaterialien, Drucker, Aktenordner und andere Ordnungssysteme, Bücherregale, Flipcharts oder Stühle.

Sonst kannst du auch direkt bei den entsprechenden Firmen und Shops nach kostenlosen Proben oder einem Sponsoring fragen. Eine Übersicht über Anbieter von Freebies und Proben findest du in unserem Artikel Rabatte für Refis und Lehrkräfte.

Dir fehlt etwas oder du hast weitere Ideen?

Das waren natürlich längst nicht alle Möglichkeiten, wie man ein Klassenzimmer gestalten kann.

Du hast noch einen Punkt, der unbedingt mit in unserer Übersicht muss? Dann schreib uns doch gerne per E-Mail oder nutz unser Kontaktformular.

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