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Schularten Lehramt – diese gibt es

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Du willst Lehrer:in werden, weißt aber noch nicht welche Schulart die richtige für dich ist? Dann lies dir gerne unsere Zusammenstellung der verschiedenen Schularten.

Wir haben dir dabei natürlich nicht nur die „Klassiker“ wie Grundschule und Gymnasium kurz erklärt, sondern auch die, an die du vielleicht nicht im ersten Moment gedacht hast.

Die Klassiker unter den Schularten:

Die „nicht so häufigen“:

Reformpädagogische Schulen:

Unterschiede zwischen den Bundesländern

(Leider) ist Schule in Deutschland grundsätzlich Ländersache. Das heißt, jedes Bundesland entscheidet eigenständig , welche Schulformen es gibt, bzw. welche Studiengänge hierfür angeboten werden.

Sollten dich also mehrere Schultypen ansprechen, ist es wichtig zu überprüfen, ob diese in deinem Bundesland angeboten werden, beziehungsweise es für diese in deinem Bundesland überhaupt einen Studiengang gibt. Denn nicht jeder Schultyp ist in jedem Bundesland vorhanden.

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Die Klassiker unter den Schularten

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Wenn du gerade auf der Suche nach möglichen Lehramtsstudiengängen bist, kennst du auf jeden Fall die „Klassiker“, also die Schularten Grundschule, Mittelschule, Realschule und Gymnasium.

Hier die wichtigsten Punkte zu diesen Schularten auf einen Blick. Noch mehr Infos zu den Schularten und wo du diese studieren kannst, findest du in unserem Artikel Studienorte Lehramt nach Bundesland.

Primarstufe / Grundschule

Grundsätzlich unterrichtest du als Grundschullehrer:in Kinder der Klassenstufen 1-4. Einzige Ausnahmen sind die Bundesländer Berlin und Brandenburg – hier geht die Grundschule bis zur 6. Klasse.

Daher liegt auch schon während deines Studiums im Vergleich zu anderen Lehramtsstudiengängen das Augenmerk verstärkt auf den pädagogischen Fächern.

Je nach Bundesland dauert das Studium für Grundschullehramt in der Regel 7-10 Semester. In Bayern sind es beispielsweise 7 Semester Regelstudienzeit bis zum 1. Staatsexamen und dann 2 Jahre Vorbereitungsdienst / Referendariat.

Sekundarstufe I / mittlere Schulbildung

Als Lehrkraft für die Sekundarstufe I unterrichtest du Schüler:innen der Klassen 5-9 (teilweise auch bis Klasse 10).

Im Vergleich zum Grundschullehramt verschiebt sich der Fächerschwerpunkt im Studium in Richtung der Didaktikfächer, das heißt du musst in der Regel weniger Leistungspunkte in den Pädagogikfächern erwerben.

Je nach Bundesland wird die Sekundarstufe I in einem oder zwei Studiengängen zusammengefasst.

Beispielsweise werden in Nordrhein-Westfalen Realschul- und Gesamtschullehrkräfte in einem Studiengang ausgebildet. In Niedersachsen wird das Lehramt für Haupt- und Realschulen zusammengefasst. In Bayern wiederum wird getrennt zwischen einem Studium für Mittelschullehramt und einem Studiengang für Realschullehramt.

Sekundarstufe II / Gymnasium

Als Gymnasiallehrer:in unterrichtest du je nach Bundesland entweder 8 oder 9 verschiedene Klassenstufen (d.h. von Klasse 5-12/13). Im Vergleich zu den anderen Schularten können die Schüler:innen somit auch schon älter sein.

Von Kindern bis zu jungen Erwachsenen musst du nun in Pädagogik und Unterrichtsstoff ein weites Spektrum abdecken.

In den meisten Bundesländer gibt es daher einen separaten Studiengang für das Gymnasiallehramt. Ausnahmen sind beispielsweise Berlin und Hamburg, wo Sekundarstufe I und II in einem integrierten Studiengang angeboten werden.

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Die „nicht so häufigen“ Schularten

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Neben den Klassikern, die du (nun) besser kennst, gibt es auch noch eine Vielzahl weiterer Schulformen in Deutschland. Du hast sicher schon davon gehört, aber bist vielleicht mit den Konzepten der Schulen noch nicht ganz vertraut?

Dann lern sie doch hier schnell kennen – vielleicht sind sie ja etwas für dich:

Gesamtschule

In einigen Bundesländer gibt es (integrierte oder kooperative) Gesamtschulen als Alternative zum traditionellen dreigliedrigen Schulsystem (Hauptschule, Realschule, Gymnasium).

Das heißt, die Schulformen werden miteinander kombiniert und es besteht für die Schüler:innen die Möglichkeit einen dieser Abschlüsse anzustreben (beispielsweise der Besuch von Klasse 5-10 und danach die Möglichkeit noch die gymnasiale Oberstufe der Schule zu besuchen).

Während integrierte Gesamtschulen die Schüler:innen nur in einzelnen Fächern nach Leistung oder Fachanforderung aufteilen, behält die kooperative Gesamtschule das dreigliedrige System bei (es gibt nebeneinander Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialklassen) und unterrichtet nur einzelne Fächer (beispielsweise Sport) gemeinsam.

Gesamtschulen gibt es beispielsweise in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Schleswig-Holstein und im Saarland. Hier gibt es größtenteils integrierte Studiengänge für die verschiedenen Schularten der Sekundarstufe.

Förderschulen / Sonderschulen

Förderschulen sind alle Schulen, die für mindestens einen sonderpädagogischen Förderbedarf ein ausreichendes Angebot haben.

Ein Förderschwerpunkt wäre zum Beispiel das Sehen. Zugehörige Förderschulen sind demnach Schulen für Blinde und Sehbehinderte. Weitere Förderschwerpunkte sind das Hören, Sprechen, die körperliche oder geistige Entwicklung, Lernschwierigkeiten oder die emotionale und soziale Entwicklung, aber auch eine allgemeine oder fachspezifische Hochbegabung.

Förderschulen gibt es in Form aller „klassischen Schularten“, die wir im vorherigen Abschnitt vorgestellt haben. Das heißt, es gibt Förderschulen auf Grundschul-, aber auch auf Mittelschul- oder Gymnasialschulniveau. Neben dem regulären Lehrplan, welcher der Schulart entspricht, werden die jeweiligen Förderschwerpunkte im Studium berücksichtigt.

Förderschulen sind in der personellen und in der Sachausstattung auf den Förderbedarf ausgerichtet, weisen sehr oft kleinere Klassen auf und haben entsprechend zusätzlich geschultes Personal.

In fast allen Bundesländern gibt es den Studiengang Sonderpädagogik oder Förderpädagogik, der dich speziell für Förderschulen ausbildet. Entscheidest du dich für diesen Studiengang, musst du auch mindestens einen der Förderschwerpunkte, bzw. eine sonderpädagogische Fachrichtung wählen.

Als Lehrkraft an einer berufsbildenden Schule unterrichtest du eine sehr unterschiedliche Zusammensetzung an Schüler:innen. Genauso bunt ist auch das Spektrum der Ausbildung der Lehrkräfte an beruflichen Schulen.

Als Lehrkraft an beruflichen Schulen musst du dich auf unterschiedlichste Leistungs- und Bildungsgrade deiner Schüler:innen einstellen können. Das heißt neben pädagogischen und fachdidaktischen Fähigkeiten brauchst du auch eine große Portion Flexibilität.

Bei den Berufsschulen gibt es je nach Bundesland verschiedene Varianten:

Berufsschulen/ Berufsfachschulen

Berufsschulen sind Bildungseinrichtungen im dualen Berufsausbildungssystem Deutschlands. Der Berufsschulbesuch ist meist neben einer Berufsausbildung verpflichtend. Es werden die Jahrgangsstufen 10 bis 12, bzw. 10 bis 13 absolviert.

Im Gegensatz zur Berufsschule, erfolgt an Berufsfachschulen keine Berufsausbildung neben der schulischen Ausbildung. Die Aufnahmebedingungen für die Berufsfachschule liegen meist auch höher, sind aber je nach Schule und angestrebtem Abschluss sehr unterschiedlich.

Berufsfachschulen gibt es in vielen verschiedenen Berufsfeldern, zum Beispiel technischen, künstlerischen, sozialen und kaufmännischen Berufen, aber auch in Berufsfeldern des Gesundheitswesens, oder des Tourismus.

Wenn du berufliches Lehramt studierst, spezialisierst du dich während deines Studiums auf eines der Berufsfelder und musst je nach Universität und Bundesland auch schon in einem entsprechenden Beruf gearbeitet, oder ein Praktikum absolviert haben.

Fachoberschulen (FOS)

Eine Fachoberschule (FOS) ist eine weiterführende Schule, die auf einem Mittleren Schulabschluss aufbaut. Sie umfasst die Jahrgangsstufen 11 und 12.

In Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin (an wenigen Pilotschulen) und Bayern wird eine optionale 13. Jahrgangsstufe angeboten.

Je nach FOS gibt es fachliche Ausrichtungen, die zwischen den Bundesländern teils unterschiedlich sind. In Bayern sind einige davon zum Beispiel Technik, Wirtschaft und Verwaltung, Sozialwesen und Gesundheit.

Wirtschaftsschulen

Wirtschaftsschulen in dieser Form gibt es nur in Bayern. Dabei handelt es sich um eine allgemeinbildende Schule, die das Ziel des Mittleren Schulabschlusses hat und den Schwerpunkt auf eine berufliche Orientierung für Wirtschaft und Verwaltung legt.

Um an Wirtschaftsschulen arbeiten zu können, kannst du entweder Wirtschaftspädagogik oder auch berufliches Lehramt studiert haben.

Fachakademien

Fachakademien sind Berufsfortbildungseinrichtungen die auf eine gehobene berufliche Laufbahn vorbereiten. Die Unterschiede, auch bei der Ausbildungsdauer von zwei bis drei Jahren, sind aber je nach Beruf groß.

Berufskollegs

Auf ein Kolleg gehen Schüler:innen um ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen. Es stellt somit eine Alternative zu Fachoberschulen und Berufsfachschulen dar.

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Reformpädagogische Schulen

Neben all den (größtenteils) staatlichen Schulformen, gibt es auch Schularten, die einen ganz anderen Lernansatz verfolgen. Falls dich eine eher alternative Form von Schule anspricht, haben wir dir hier die gängigsten aufgelistet.

Studium / Einstieg in reformpädagogische Schulen

Grundsätzlich ist für die Arbeit diesen Schulformen ein klassisches Lehramtsstudium eine gute Voraussetzung. Zusätzlich setzen viele dieser Schulen dann noch eine entsprechende Weiterbildung, bzw eine zusätzliche Ausbildung voraus (beispielsweise Montessori-Schulen).

In einigen dieser Schulkonzepte haben auch Quereinsteiger:innen in den Lehrerberuf gute Chancen (insbesondere in Waldorfschulen).

Waldorfschulen (staatlich anerkannt)

Das Konzept „Waldorfschule“ ist das wohl bekannteste der Schulformen der Reformpädagogik. Ein beliebtes Vorurteil: Schüler:innen dieser Schulform lernen ihre Namen zu tanzen…

Im Großen und Ganzen ist der Ansatz des Schulkonzepts „Waldorfschule“ eine ganzheitliche und kindgerechte Bildung mit Fokus auf Musik, künstlerisches Handwerk und Kreativität.

Die Waldorfschule geht normalerweise bis zur 12. oder 13. Klasse und Schüler:innen bekommen bis zur Oberstufe keine klassischen Schulnoten, sondern Beurteilungen.

Durch das breite pädagogische Angebot finden Menschen mit den unterschiedlichsten beruflichen Qualifikationen ein Aufgabenfeld an der Waldorfschule. Je nachdem, welchen Studienabschluss Interessierte an einem der Waldorfseminare anstreben, wird zusätzlich ein Hochschul-, Fach- oder Lehramtsstudium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Hier ist also ein Lehramtsstudium nicht zwingend notwendig.

Montessori-Schulen (meistens nicht staatlich anerkannt)

Das Konzept von Montessori-Schulen ist „Hilf den Kindern, etwas selbst zu tun“: Das Montessori-Konzept setzt auf Selbstbestimmtheit, den natürlichen Wissensdurst der Kinder zu fördern und kritisiert starre Stundenpläne.

Da Montessori Schulen größtenteils nicht staatlich anerkannt sind, machen die Schüler:innen ihren Schulabschluss an einer staatlichen Schule.

Für Montessori-Schulen ist neben einem Lehramtsstudium eine Zusatzausbildung zur Montessori-Pädagog:in notwendig.

Jenaplan-Schulen (staatlich anerkannt)

Der Jenaplan fördert ein selbstständiges, gleichwohl aber gemeinschaftliches Zusammenarbeiten von Schüler:innen und Eltern.

Der Lehrplan besteht aus einem Mix aus Kernunterricht (fächerübergreifend), freier Arbeit (freie Wahl des Fachs) und Kursunterricht (Fächerunterricht). Die Schüler:innen haben also die Möglichkeit ihren Stundenplan freier zu gestalten.

Freinet-Pädagogik (größtenteils staatliche Schulen, teils privat)

Freinet-Pädagogik ist im Prinzip ein Mix aus reformpädagogischen Elementen und klassischen Formen des Unterrichts.

Teilnehmende Schulen halten sich grundsätzlich an den staatlichen Lehrplan, fördern aber mehr selbstständiges Lernen und auch mehr Austausch zwischen den Lehrkräften unter dem Konzept: „Lehrer helfen Lehrern“.

Dore-Jacobs-Berufskolleg (staatlich anerkannt)

Das Dore-Jacobs-Berufskolleg steht für mehr individuelle Unterstützung der Schüler:innen.

Den Schulen ist es wichtig, dass sich Schüler:innen und Lehrer:innen auf Augenhöhe begegnen.

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