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Tipps für das Vortragen deiner Präsentation

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Vielleicht musstest du schon in der Schule einen Vortrag halten oder ein Thema als Präsentation in deiner Klasse vorstellen. Falls nicht, kommt spätestens im Studium die erste Präsentation auf dich zu.

In unserem Artikel zu Aufbau und Visualisierung von Präsentationen haben wir dir einiges an Tipps zum professionellen Aufbau deines Vortrags gegeben. Jetzt geht es darum, WIE du deine Präsentation wirkungsvoll vortragen kannst. Denn der Erfolg deines Vortrags steht und fällt damit, WIE du dein Thema präsentierst.

Die Zielsetzung, oder: wie du dein Publikum überzeugen kannst

Wenn du einen Vortrag hältst, geht es natürlich im ersten Schritt darum, dass du Fachwissen vermittelst - also zum Beispiel das von dir gewählte Themengebiet zusammenfasst und vorstellst.

Gleichzeitig musst du aber auch die Methoden beherrschen, diese fachlichen Inhalte verständlich aufzubereiten, und interessant zu präsentieren.

Mit anderen Worten: du willst deine Zuhörer:innen fachlich überzeugen und persönlich vereinnahmen.

Die Fachkompetenz, oder: du kannst nicht alles wissen

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Du solltest natürlich die Materie deiner Präsentation sehr gut kennen. Bau dir also eine solide fachliche Basis zum Thema auf und visualisiere diese anschaulich.

Mach dir dabei selber klar, wo deine fachlichen Grenzen sind und widerstehe der Versuchung, andere Themen in deine Präsentation einzubauen - denn auch hier müsstest du dich zumindest so tief einarbeiten, dass du auf Rückfragen antworten kannst.

Die Methodenkompetenz, oder: dein Thema zielgruppengerecht aufbereiten

Das beste Fachwissen bringt dir (beziehungsweise deinen Kommiliton:innen) wenig, wenn du dieses nicht interessant aufbereiten und vortragen kannst.

Es geht bei einer Präsentation natürlich darum, die Zuhöhrer:innen zu informieren und ihnen ein Thema vorzustellen. Aber du kennst sicher auch genug Beispiele von fachlich komplett überladenen und uninteressanten Vorträgen. Hast du bei diesen wirklich etwas gelernt?

Achte daher darauf, deine Präsentation mit diesen Tipps und Tricks interessanter zu gestalten und mittels einfacher didaktischer Regeln auf die eingeschränkte Aufnahmekapazität deiner Zuhörer:innen hin zu optimieren:

  • Nutze einen Opener!
    Starte deinen Vortrag mit einem Witz, einer kurzen Geschichte oder einem Sinnhaften Bild (evtl. einer Karikatur). Das erzeugt Aufmerksamkeit und steigert das Interesse deiner Zuhörer:innen am Thema.
  • Weniger ist oft mehr!
    Konzentriere dich in deiner Präsentation auf die wichtigsten Key Facts deines Themas. Zu viele Nebeninformationen überfrachten deinen Vortrag schnell.
  • Vom Bekannten zum Unbekannten!
    Starte mit allen bekannten Inhalten und gehe dann auf die neuen Inhalte ein. Das erleichtert deinen Zuhörer:innen den Anschluss an die neuen Inhalte.
  • Vom Einfachen zum Schwierigen!
    Geh Schrittweise vor uns stell sicher, dass du niemanden inhaltlich abhängst. Nur so können alle etwas bei komplizierteren Themen lernen.
  • Wiederholen festigt!
    Hast du Ausführungen zu einem Aspekt deines Themas gemacht, fasse diese nochmal zusammen oder beschreibe sie mit anderen Worten. Du kannst davon ausgehen, dass deine Kommiliton:innen nicht durchgehend voll konzentriert zuhören.
  • Durch Fragen führen!
    Nutze während deines Vortrags Fragen, um deine Zuhörer:innen zum Mitdenken anzuregen.

Nutze die 4 Verständlich-Macher nach Schulz von Thun
Diese Gestaltungsprinzipien helfen deinen Zuhörer:innen dir zu folgen:

  1. Einfach statt kompliziert
    Übe deine Präsentation vor dem Spiegel und wahre eine kritische Distanz zu deinem Thema.
  2. Gliederung & Ordnung statt Unübersichtlichkeit
    Eine Gliederung gibt Orientierung, ebenso ein Rückblick am Ende deiner Präsentation.
  3. Kurz & Prägnant statt Weitschweifig
    Lass unwichtige Details weg und plane deine Redezeit mind. 25% kürzer als der Zeitslot der für deine Präsentation angesetzt ist.
  4. Abwechslungsreich und anregend statt Monoton
    Nutze verschiedene Betonungen, Methoden oder Werkzeuge um deine Kommiliton:innen zum Nachdenken/Diskutieren anzuregen.
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Deine Körperhaltung, oder: durch Gestik und Mimik deinen Vortrag unterstützen

Mit deiner Körperhaltung, deinem Auftreten, deiner Mimik und Gestik kannst du deine Präsentation maßgeblich unterstützen.

Sie können Sicherheit oder Unsicherheit vermitteln, engagiertes Zuhören anregen oder dafür sorgen, dass deine Zuhöhrer:innen eher deinen Bewegungen folgen als deinem Vortrag.

Du solltest während deines Vortrags eine gute und stabile Haltung haben. Gehst du oder „wackelst“ du während deiner Präsentation viel herum, lenkt das schnell von deinem Vortrag ab. Schau dir auch ruhig einmal sehr genau die Körperhaltung deiner Dozent:innen oder anderer Kommiliton:innen an, wenn sie vortragen. Welche Körperhaltung ist für dich als Zuhörer:in am angenehmsten? Welche lenkt dich eher ab?

Folgende Tipps für die Körperhaltung haben wir für dich:

  • Finde einen ruhigen Stand auf beiden Beinen. Überkreuzte Beine oder häufig wechselndes Standbein wirken sehr unruhig.
  • Stell dich immer neben die Projektionsfläche auf der deine Präsentation gezeigt wird. Du verdeckst sonst einen Teil deines Vortrags.
  • Es ist ok, mit Gesten bestimmte Aspekte deiner Präsentation zu unterstreichen. Achte aber darauf, es nicht zu übertreiben.
  • Schau deine Zuhörer:innen während des Vortrags an, nicht die Präsentation hinter dir.
  • Falls du deinen Vortrag nicht auswendig kannst, platziere dein Notebook so, dass du die Folien dort sehen kannst. Alternativ nutze kleine Notizkarten um dir mit Stichpunkten zu helfen.
  • Versuche Blickkontakt zu deinen Zuhörer:innen aufzubauen. Am bewährtesten ist, sich 3-4 Personen auszuwählen, die du während des Vortrags immer mal wieder direkt anschaust.

Deine Stimme, oder: der Ton macht die Musik

Ob deine Präsentation verständlich und glaubwürdig wirkt und du deinen Zuhörer:innen den Eindruck von Kompetenz vermittelst, wird sehr stark durch den Höreindruck geprägt. Also durch deine Stimme, deine Artikulation und Betonung.

  • Achte darauf, dass deine Stimmlage nicht zu hoch oder zu tief ist (das strengt zudem nämlich auch deine Stimmbänder sehr an). Das kannst du auch gut üben, indem du deine Präsentation mit dem Handy aufzeichnest und dir dann anhörst.
  • Versuche eine möglichst klare Artikulation zu verwenden. Sprich deutlich und dialektfrei, damit dich auch die Kommiliton:innen verstehen, die weiter hinten sitzen.
  • Mit einer guten Betonung kann selbst ein langweiliges Thema spannend werden. Variiere hierzu wie laut oder leise du sprichst. Welche Wörter du über deine Stimmlage besonders hervorhebst. Wechsel an passenden Stellen deine Sprechgeschwindigkeit und spiele mit deiner Sprechmelodie.
    Auch dies kannst du gut vor einem Spiegel oder mit Freund:innen üben. Oder du filmst dich selbst dabei und schaust dir dann an, an welchen Stellen du noch besser werden kannst.
  • Nutze gut gewählte Pausen um deinen Zuhörern Zeit zu geben nachzudenken und das Gehörte zu Verarbeiten. Du kannst dich in dieser kleinen Sprechpause auch kurz sammeln oder einen Schluck Wasser trinken.
  • Vermeide Füllwörter - jeder hat bestimmte Füllwörter, die gerne verwendet werden. Das kann ein „äh“ oder „hm“ sein das sich einschleicht, wenn du überlegst, was als nächstes kommt. Manchmal nutzt man aber auch unbewusst Füllwörter wie „halt“, „im Grunde“ oder „nichtsdestotrotz“. Das kann deine Zuhörer:innen schnell nerven und lässt dich unsicher wirken.
Bild junge Frau mit Handy und Kaffee
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Tipps um super Unsicher zu wirken

Ja richtig gelesen, hier ein paar Beispiele, wie du garantiert unsicher rüber kommst. Natürlich nur damit du dann das genaue Gegenteil machen und deine Präsentation super souverän vortragen kannst.

Auch hier gilt: Kein:e Meister:in ist vom Himmel gefallen. Den perfekten Vortrag gibt es so nicht. Aber vielleicht helfen dir unsere Tipps, deinen Vortrag entspannter anzugehen und mit jedem mal ein wenig besser zu werden.

Mimik, Gestik und Haltung:

  • lass deine Schultern hängen und steh eingeknickt
  • zappel viel mit den Armen herum oder spiel mit deinen Haaren
  • verkrampf deine Gesichtszüge so stark wie möglich
  • fuchtel bei jeder Gelegenheit herum und zitter am Besten noch
  • sitz betont aufrecht (Stichwort: Besen verschluckt)

Blickkontakt:

  • nimm nie direkt Blickkontakt auf, wenn doch weiche sofort mit deinem Blick aus
  • starre durchgehend auf einen imaginären Punkt über oder hinter deinen Zuhörer:innen
  • wenn du Nachdenkst rolle mit deinen Augen oder beiß dir betont auf die Lippe

Stimme und Betonung:

  • mach möglichst viele Pausen
  • sprich so leise wie möglich
  • brich oft mitten im Satz ab oder verhaspel dich
  • sprich mit schwankender Stimme
  • viele „ähs“, „ähms“ und ähnliches kannst du super mit häufigem Räuspern unterstützen
  • widersprich dir selber
  • nutze lange, verschachtelte Sätze mit möglichst viel Informationen auf einmal

Pro Tipp:
Üb auf gar keinen Fall deine Präsentation schon vorher mit Freund:innen oder Kommiliton:innen. Lass dir vor allem auf keinen Fall Feedback dazu geben

Abschlusstipp: Umgang mit Fragen

Dein:e Dozent:in und deine Kommiliton:innen werden während deiner Präsentation oder im Anschluss sicher noch Fragen haben, hier unsere Tipps zum Umgang mit diesen:

  • Du wirst nie alle Details deines Themengebietes kennen können. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, antworte nicht auf Basis von Vermutungen. Nimm die Frage aber ernst und binde entweder deine:n Dozent:in ein oder verweise auf weiterführende Literatur zum Thema.
  • Falls während deiner Präsentation Nachfragen zu einem Gebiet außerhalb deines Themas kommen, lass dich nicht auf eine Diskussion ein, die vom Hauptthema ablenkt. Weise die Fragenden daraufhin, dass es nicht zum eigentlichen Thema deiner Präsentation gehört. Biete ihnen gegebenenfalls an, die Frage im Nachgang gerne zu besprechen.

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